Mittwoch, 29. August 2012

Le Grand Sud - der große Süden

Coucou,

dieses mal habe ich recht schnell wieder genug angesammelt, um einen Post hier zu füllen.

Ersteinmal habe ich letztes Mal vergessen von einem amüsanten Unterschied zwischen Franzosen und Deutschen zu berichten: Die Reaktion auf Dosenwurst. In meinem Geburtstagspäckchen befand sich unter anderem eine Dose Schinkenwurst (in Teilen von Deutschland auch Lioner genannt), über die ich mich rießig gefreut habe, weil es das hier nicht gibt. So saß ich dann fröhlich abends auf der Couch im Gemeindschafts-Wohnzimmer mit Brot, Butter und meiner Dose Wurst. Ebendiese wurde von meinem französischen Umfeld erst einfach nur ungläubig beäugt, bis sich jemand getraut hat zu fragen, was genau ich da eigentlich esse. Ein Franzose, der ein bisschen Deutsch kann, konnte die Frage dann richtig mit "Wurst" beantworten, was dem Rest wenig weiter half. Wie beschreibt man also am besten Essen? Ich habe angeboten, sie probieren zu lassen. Das hat sich dann sage und schreibe eine Einzige getraut (ist ja nicht so, dass Franzosen gerne solche Dinge Leber, Austern und Ähnliches essen):) Die Erkenntnis: "Irgendwie wie Mortadella". Auf diese Erklärung hätte ich früher kommen können ...

Weiterhin kann ich noch von meinem Wochenende berichten. Ich habe mal eine kleine Karte gemalt, damit das nicht so abstrakt ist:

Es ging noch einmal Richtung Süden, Richtung Yaté. Auf dem Weg haben wir uns einen anderen Teil vom "Parc de la Rivière Bleue" angeschaut (in dem ich ja schon mal zu Fuß unterwegs war). Dieses Mal mit dem Auto und Objekt der Betrachtung war die Rivière Blanche (weißer Fluss) sowie noch einmal die Natur im Park. Wieder einmal gab's rießige alte Bäume zu bestaunen, sowie einen "Baum im Baum". Per Zufall gibt es im Park einen Baum, auf dem eine andere Baumart wächst. Die beiden sind eine Art Symbiose eingegangen:

Weiter ging es dann bis nach Yaté (auf der Karte mit gelbem Textmarker markiert). Auf der Karte könnte man meinen, es sei ein kleines Städtchen. In Wirklichkeit ist Yaté ein winziges Dorf mit ein paar Häusern. Und ein paar heißt in diesem Fall vielleicht 20... Von dort aus ging es dann ein Stück Richtung Norden. Dieser Teil der Küsten heißt "Côte oublié" (vergessene Küste; rot auf der Karte) und das auch sehr treffend. Hier gibt es einfach nichts. Auf der Suche nach einem Strand sind wir so weit gefahren, bis die Straße direkt vor einem Fluss ein jähes Ende fand. Ohne Strand.
Außerdem ist "Straße" ist hier vielleicht auch zu viel gesagt. So weit von Nouméa entfernt, gibt es nur noch "Pisten", also sehr fest gefahrener Sand, auf dem nichts mehr wächst (terre rouge, Erklärung siehe am Ende des Posts). Zum Glück hat es nicht geregnet! Hinterher haben wir erfahren, dass es durchaus Strände gibt, wir haben sie nur nicht gefunden. Aber was solls, auch an dem Fluss war es hübsch genug für eine Mittagspause :) 
Überall auf dem Weg entlang der Côte oublié findet man solche seltsamen Gewächse. Ich finde, die machen sich gar nicht so schlecht in der Landschaft. Wir vermuten, es sind Wegweiser ;) :

Anschließend dann das ganze Getingel wieder zurück und Richtung Campingplatz etwas südlich von Yaté (auf der Karte Lila). Dort haben wir den Nachmittag am Strand genossen und abends eine Kokosnuss im Feuer gekocht. Falls ihr mal ein Feuer und eine Kokosnuss übrig habt, kann ich das nur wärmstens empfehlen! Bitte nachmachen! Schmeckt super lecker. Außerdem hatte ich am nächsten Morgen dank Ebbe die Gelegenheit ein kleines bisschen die Unterwasser-Tierwelt zu fotographieren. Es folgen ein paar Impressionen: 

So sehen Campingplätze in der Südsee aus. Die Kunst besteht darin, sein Zelt in der Mitte der Palmen aufzuschlagen, da "von fallender Kokosnuss erschlagen" eine durchaus ernst zu nehmende Todesursache darstellt... 

gegrillte Kokosnuss

Seestern

Seeigel

Anemone
Sonntags ging es dann weiter nach Süden, zur Bai Goro. Dort haben wir unter anderem alte Eisenmienen bestaunt, sowie einen wunderschönen Wasserfall gefunden, wo wir auch baden waren. Vorbei ging es noch an der beeindruckend großen Nickel-Fabrik (hier auf der Insel  befinden sich die weltweit größten Nickelvorkommen) und mit wunderschönem Sonnenuntergang dann wieder nach Nouméa.



Zum Schluss noch ein paar Worte zu einer Eigenheit des Südens von Neukaledonien: Die Erde ist hier sehr reich an Eisen, was durch *weiß Gott welche* Oxidatoinen dazu führt, dass aller Sand rot ist. Er trägt den passenden Namen "Terre rouge" (rote Erde). Diese bleibt an allem und jedem haften und kleben. Als kleine Veranschaulichung hier ein Foto eines Hängers in dem Parc de la Rivière Bleue, der sich recht gut tarnt: 

Das hat zur Folge, dass auch ein Auto nach dem Wochenende in etwa so aussieht:). Zudem sollte man den "wie-braun-bin-ich-dieses-Wochenende-geworden"-Check auf jeden Fall erst nach dem Duschen machen, da sich etwa ein Drittel (an den Füßen gerne auch die Hälfte bis zwei Drittel) der so fleißig ergatterten Bräune dann genauso fleißig im Duschabfluss wieder verabschiedet. Ob meine weißen Shorts nochmal sauber werden, sehe ich dann morgen:)

So! Aufgrund der vielen vielen Bilder ist mein Post auch schon wieder viel zu lang. Ich freu mich, was von euch zu hören! Am Samstag geht es für mich dann in die Ferien auf die Loyalitätsinseln Ouvéa und Lifou:)

Liebste Grüße!

Donnerstag, 23. August 2012

Einkaufen und die Foire de Burail

Hallo:)

Ich war heute einkaufen und mache dabei immernoch verwirrende und tolle Entdeckungen. Das hat mich daran erinnert, dass ich ja schon lange nichts mehr in meinen Blog geschrieben habe. Außerdem habe ich einen Rüffel aus Deutschland bekommen:) ALSO:

Einkaufs-Glücksmoment des heutigen Tages: Die Menschen hier haben verstanden, dass es von Vorteil ist Aufbackbrötchen zu Hause zu haben. Deshalb kann man jetzt Aufbackbrötchen kaufen. Und deshalb kann ich irgendwann mal nächste Woche nach fast drei Monaten mal wieder Brötchen essen. Das wird super! (Okay, es sind immernoch ganz normale, helle Brötchen, aber es sind Brötchen!)

Einkaufs-verwirr-Moment des heutigen Tages: Ich habe inzwischen verstanden, dass es hier Winter ist. Und auch, dass daraus folgt, dass man Winterkleidung trägt auch wenn es 20°C warm ist. Auch die Tatsache, dass man am "helligten" Tag Feuer macht, obwohl man eben noch im Meer schwimmen war, weil es ja schließlich Winter ist und man da eben Feuer macht, kann ich akzeptieren. Was ich jedoch nicht verstehe ist, warum um himmels Willen man plötzlich Weihnachtskekse kaufen kann? Ich werd' aus den Menschen hier nicht schlau...

An Unternehmungen ist seit dem letzten Eintrag nicht all zu viel passiert. Allerdings eine große Sache: Die "Foire de Burail", also die Messe von Bourail (kleine Stadt). Das ist eine Landwirtschaftsmesse und gleichzeitig das große Event im Jahr auf der Insel. Damit ich wenigstens einen Tag für die Klausur montags lernen konnte, sind wir nur einen Tag hingefahren, aber es war super cool. Anstatt wie in Deutschland auf der Messe Kugelschreiber zu sammeln haben wir jede Menge Essen probiert. Weiterhin gab es Kunst zu sehen und zu kaufen sowie jede Menge unsinniges und Kitsch. Tiere wurden auch verkauft und somit konnte man sich die auch einfach nur anschauen. Außerdem gab' es verschiede Animationen zu bestaunen, wie zum Beispiel ein Mix aus Autorennen und Crash-Car dessen Regeln wir nicht verstanden haben, weil die Autos weder richtig schnell fuhren, noch gegeneinander gecrasht sind. Es gab auch Motorcross, so wie man es kennt und (sehr zu meiner Freude) einen Wettbewerb im Westernreiten. Der Höhepunkt allerdings war das Rodeo. Selbst aus Australien sind Cowboys eingeflogen. War sehr beeindruckend und sehr cool. Nachdem der Dritte halb von seinem Tier zertrampelt wurde und dann aber doch wieder aufgestanden ist, hatte es seinen Schrecken auch verloren und noch mehr Spaß gemacht :)
rießen-Schweine

Der hier war gar nicht gut gelaunt... Wir haben sehr gehofft, dass die Gitter gut halten :)

Eine Kreuzung zwischen Kuh und Hase?

Cowboy

Die Rodeo-Challenge: 8 Sekungen oben bleiben - schwerer, als man denkt!
Ansonsten habe ich meine Zwischenprüfungen hinter mich gebracht, ich glaube ganz gut und mit wenig Aufwand.

Außerdem habe ich einen sehr schönen Geburtstag verbracht. Viele Leute hier haben daran gedacht und wir haben einen Tag später sehr gemütlich am Strand nachgefeiert. Unter einem wunderschönen Sternenhimmel.  Es war zwar etwas kalt und ich habe das allererste Mal an meinem Geburtstag eine Wollmütze (selbstgestrickt, ein Geburtstagsgeschenk) getragen, aber es ist ja auch Winter ;).

Eine weitere Beobachtung, die wir hier an uns selbst gemacht haben: Wir sind tiefen-entspannt! Und wir fragen uns viel weniger Dinge. Zum Beispiel hab' ich mich noch nicht gefragt, warum wir eine Industrie-Spülmaschine im Wohnzimmer haben, die nicht angeschlossen ist... das ist eben so. Genauso der kaputte Fernseher... der ist eben da. Das ist recht entspannt. Ich beginne die Mentalität der Menschen zu verstehen:)

Außerdem habe ich heute festgestellt, dass ich mich ganz gut eingelebt habe. Da ich in verschiedenen Klassen bin kenne ich schon recht viele Leute an der Uni: Die Jura-Klasse aus dem zweiten Jahr, die Ökonomie-Klasse aus dem zweiten Jahr, die Praktikanten, die mit mir zusammen wohnen und durch die noch weitere Praktikanten, einen Dozenten weil er Deutscher ist und mit einem anderen Deutschen befreundet ist, den ich kenne, über diesen Dozenten dann wieder zwei weitere Dozenten aus Australien. Sehr amüsant. Ich freue mich immer total, wenn ich zur Mensa gehe und Leute kenne:)

Da wir die letzten Wochenenden zu Hause verbracht haben, geht's dieses Wochenende mal wieder raus aus der Stadt um verschiede kleine Wanderungen zu machen.

Auch wenn ich meine Freunde und Familie immer wieder vermisse seht ihr, dass es mir sehr gut geht. Und wenn ich daran denke, dass gerade schon etwa Halbzeit ist, hab ich das Gefühl mich zu beeilen, um alles zu machen, was ich vor habe...





Freitag, 10. August 2012

Garden Party, Bay des Prony et Ilot Canard

Salut tout-le monde,

Noch träume ich nicht auf französisch aber es kommt schon mal vor, dass ich kurz nach deutschen Übersetzungen in meinem Kopf suchen muss. Daher eine französische Begrüßung;)
Nachdem ich mich das letzte Mal nur mit Bildern gemeldet habe, berichte ich dieses Mal wieder in Textform. In den letzten Wochen haben sich hier jedoch mehrheitlich kleinere Sachen zugetragen und weniger große Ausflüge.

Ersteinmal durfte ich eine französische Einweihungsparty miterleben. Ziemlich lustig! Unter dem Motto "Garden-Party" wurde fröhlich die neue Wohnung verwüstet, auch zwei Wochen danach ist noch Konfetti zu finden:D Styl-echt haben die beiden Deutschen natürlich Brot und Salz mitgebracht. Außerdem haben wir alle etwas gepflanzt, Sebastian und ich Mini-Tomaten, welche im Gegensatz zu den restlichen Pflanzen gut gedeihen!

Am Sonntag darauf ging es dann zu einem Ausflug in den Süden der Insel. Sehr sehr schön! Teilweiße kann man sich auch wie in den USA fühlen, weit und breit nur Land, Natur und eine einzige Straße. Und das auf dieser eigentlich doch recht kleinen Insel. Die dominierenden Farben sind ganz klar Rot (Erde), Grün (Vegetation) und Blau (Wasser). Super schön!



Das letzte Ereignis von dem es zu berichten gibt ist unser wunderbarer Sonntag auf der Ilot Canard. Genau wie die Ilot Maitre ist das eine kleines Inselchen vor der Stadt, 10 Taxi-Boot-Minuten. Dort haben wir den letzten Sonntag unter sieben strahlenden Sonnen super entspannt verbracht. Das wird mir sehr fehlen. Außerdem findet sich dort eines der schönsten Korallenriffe der Umgebung. Beim schnorcheln muss man schon fast auspassen, dass man keinen Fisch tritt oder gegen ihn schwimmt. Die haben so gut wie keine Angst und man schwimmt mitten in bunten Fischschwärmen. Als dann jedoch plötzlich neben mir ein Fisch von 45-50cm aufgetaucht ist, hab' ich ein wenig Angst bekommen. Der war leider gar nicht hübsch^^




So far so good:) Da hier gerade Mid-Term-Exams sind verbringen wir unsere Freizeit damit die Ferien im September zu planen. Es geht für auf zwei Loyalitäts-Inseln. Es wird MAGNIFIQUE werden:)

Bisou

Donnerstag, 2. August 2012

Fotos :D

Wie ich gerade festgestellt habe, wurde die Sperre, die es mir verboten hat Fotos auf diese Seite zu laden inzwischen aufgehoben. Deshalb hole ich jetzt mal kurz nach, was die ganze Zeit nicht möglich war und zeige euch ein paar Bilder:

Theresa auf dem Markt, ganz am Anfang  :)



Ein Sonnenuntergang vom Nakamal aus (dort trinkt man Kava)



auf dem Weg auf den Ouen Toro



Der Park der Rivière Bleue: Ein Kagou
(Wapperntier von Neukaledonien, endemisch, kann nicht fliegen)

Die Rivière Bleue


Der Park dazu



Tricot Rayé auf der Îlot Maitre

Kunst auf der selben Insel



Ile des Pîns:
einsamer Strand <3 

die Aussicht vom Berg Pic'Nga auf die Îlot Brosse (Bürsteninsel);
äußerst treffender Name

traditionelles Segelboot, mit dem wir einen Ausflug gemacht haben

dieses Bild sit nicht bearbeitet :)

das piscine naturelle (natürliches Schwimmbad)