dieses mal habe ich recht schnell wieder genug angesammelt, um einen Post hier zu füllen.
Ersteinmal habe ich letztes Mal vergessen von einem amüsanten Unterschied zwischen Franzosen und Deutschen zu berichten: Die Reaktion auf Dosenwurst. In meinem Geburtstagspäckchen befand sich unter anderem eine Dose Schinkenwurst (in Teilen von Deutschland auch Lioner genannt), über die ich mich rießig gefreut habe, weil es das hier nicht gibt. So saß ich dann fröhlich abends auf der Couch im Gemeindschafts-Wohnzimmer mit Brot, Butter und meiner Dose Wurst. Ebendiese wurde von meinem französischen Umfeld erst einfach nur ungläubig beäugt, bis sich jemand getraut hat zu fragen, was genau ich da eigentlich esse. Ein Franzose, der ein bisschen Deutsch kann, konnte die Frage dann richtig mit "Wurst" beantworten, was dem Rest wenig weiter half. Wie beschreibt man also am besten Essen? Ich habe angeboten, sie probieren zu lassen. Das hat sich dann sage und schreibe eine Einzige getraut (ist ja nicht so, dass Franzosen gerne solche Dinge Leber, Austern und Ähnliches essen):) Die Erkenntnis: "Irgendwie wie Mortadella". Auf diese Erklärung hätte ich früher kommen können ...
Weiterhin kann ich noch von meinem Wochenende berichten. Ich habe mal eine kleine Karte gemalt, damit das nicht so abstrakt ist:
Es ging noch einmal Richtung Süden, Richtung Yaté. Auf dem Weg haben wir uns einen anderen Teil vom "Parc de la Rivière Bleue" angeschaut (in dem ich ja schon mal zu Fuß unterwegs war). Dieses Mal mit dem Auto und Objekt der Betrachtung war die Rivière Blanche (weißer Fluss) sowie noch einmal die Natur im Park. Wieder einmal gab's rießige alte Bäume zu bestaunen, sowie einen "Baum im Baum". Per Zufall gibt es im Park einen Baum, auf dem eine andere Baumart wächst. Die beiden sind eine Art Symbiose eingegangen:
Weiter ging es dann bis nach Yaté (auf der Karte mit gelbem Textmarker markiert). Auf der Karte könnte man meinen, es sei ein kleines Städtchen. In Wirklichkeit ist Yaté ein winziges Dorf mit ein paar Häusern. Und ein paar heißt in diesem Fall vielleicht 20... Von dort aus ging es dann ein Stück Richtung Norden. Dieser Teil der Küsten heißt "Côte oublié" (vergessene Küste; rot auf der Karte) und das auch sehr treffend. Hier gibt es einfach nichts. Auf der Suche nach einem Strand sind wir so weit gefahren, bis die Straße direkt vor einem Fluss ein jähes Ende fand. Ohne Strand.
Außerdem ist "Straße" ist hier vielleicht auch zu viel gesagt. So weit von Nouméa entfernt, gibt es nur noch "Pisten", also sehr fest gefahrener Sand, auf dem nichts mehr wächst (terre rouge, Erklärung siehe am Ende des Posts). Zum Glück hat es nicht geregnet! Hinterher haben wir erfahren, dass es durchaus Strände gibt, wir haben sie nur nicht gefunden. Aber was solls, auch an dem Fluss war es hübsch genug für eine Mittagspause :)
Überall auf dem Weg entlang der Côte oublié findet man solche seltsamen Gewächse. Ich finde, die machen sich gar nicht so schlecht in der Landschaft. Wir vermuten, es sind Wegweiser ;) :
Anschließend dann das ganze Getingel wieder zurück und Richtung Campingplatz etwas südlich von Yaté (auf der Karte Lila). Dort haben wir den Nachmittag am Strand genossen und abends eine Kokosnuss im Feuer gekocht. Falls ihr mal ein Feuer und eine Kokosnuss übrig habt, kann ich das nur wärmstens empfehlen! Bitte nachmachen! Schmeckt super lecker. Außerdem hatte ich am nächsten Morgen dank Ebbe die Gelegenheit ein kleines bisschen die Unterwasser-Tierwelt zu fotographieren. Es folgen ein paar Impressionen:
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gegrillte Kokosnuss |
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Seestern |
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Seeigel |
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Anemone |
Sonntags ging es dann weiter nach Süden, zur Bai Goro. Dort haben wir unter anderem alte Eisenmienen bestaunt, sowie einen wunderschönen Wasserfall gefunden, wo wir auch baden waren. Vorbei ging es noch an der beeindruckend großen Nickel-Fabrik (hier auf der Insel befinden sich
die weltweit größten Nickelvorkommen) und mit wunderschönem Sonnenuntergang dann wieder nach Nouméa.
Zum Schluss noch ein paar Worte zu einer Eigenheit des Südens von Neukaledonien: Die Erde ist hier sehr reich an Eisen, was durch *weiß Gott welche* Oxidatoinen dazu führt, dass aller Sand rot ist. Er trägt den passenden Namen "Terre rouge" (rote Erde). Diese bleibt an allem und jedem haften und kleben. Als kleine Veranschaulichung hier ein Foto eines Hängers in dem Parc de la Rivière Bleue, der sich recht gut tarnt:
Das hat zur Folge, dass auch ein Auto nach dem Wochenende in etwa so aussieht:). Zudem sollte man den "wie-braun-bin-ich-dieses-Wochenende-geworden"-Check auf jeden Fall erst nach dem Duschen machen, da sich etwa ein Drittel (an den Füßen gerne auch die Hälfte bis zwei Drittel) der so fleißig ergatterten Bräune dann genauso fleißig im Duschabfluss wieder verabschiedet. Ob meine weißen Shorts nochmal sauber werden, sehe ich dann morgen:)
So! Aufgrund der vielen vielen Bilder ist mein Post auch schon wieder viel zu lang. Ich freu mich, was von euch zu hören! Am Samstag geht es für mich dann in die Ferien auf die Loyalitätsinseln Ouvéa und Lifou:)
Liebste Grüße!